Zwischen Nachtruhe und Morgengrauen liegt mehr, als wir mitunter wahrnehmen: Da arbeiten Menschen im Krankenhaus in der Nachtschicht, finden und verlieren sich Tanzende im Rausch, da passieren Begegnungen, die in das Leben bei Tag hineinragen werden, während anderswo Menschen für immer auseinandergehen. Die Nacht selbst kann Versuchung und Zugewandtheit, Verausgabung und Exzess ebenso wie Gefahr, Schutzlosigkeit oder Ungewissheit bedeuten.
Mit der Langen Filmnacht in Witten luden wir zu einem 12-Stunden Filmprogramm am letzten Wochenende der Ausstellung Ruhr Ding: Schlaf ein und nahmen Räume und Rhythmen der Nacht als Motive zum Ausgangspunkt. Dabei traf die kurze experimentelle Form auf lange Erzählungen, die Sehgewohnheiten brechen, als wären sie selbst aus dem Stoff gemacht, aus dem die Träume sind.
Durch die Nacht begleiten uns Gäst*innen, die im Gespräch mit dem Publikum das Programm reflektiert. Während die Freiheit besteht, sich zwischendurch in den Schlafmodus zu begeben, einen Mitternachtssnack zu essen oder am nächsten Morgen zu frühstücken, sind wir gespannt, wie die Projektion durch die Nacht unsere Perspektive auf die Filme beeinflusst und welche filmischen Eindrücke die geteilte Erfahrung überdauern würden.
Eine Kooperation zwischen dem Internationalen Frauen Film Fest Dortmund+Köln (IFFF) und Urbane Künste Ruhr. Kuratiert von Vivien Buchhorn (IFFF) und Alisha Danscher (Urbane Künste Ruhr) in Zusammenarbeit mit Melanie Manchot.
Veranstalter war das Café Leye.
Das IFFF Dortmund+Köln wird gefördert von: Ministerium für Kultur und Wissenschaft des Landes NRW; Stadt Dortmund / Kulturbüro; Stadt Köln, Film- und Medienstiftung NRW; Bundesministerium für Familie, Senioren, Frauen und Jugend; Sparkasse Dortmund; Beauftragte der Bundesregierung für Kultur und Medien
- Festival
Das Projekt Lange Filmnacht fand im Rahmen des Ruhr Ding: Schlaf vom 05.05.—25.06.2023 in Witten statt.